Die besten Filme des letzten Jahrzehnts Part 1

Ein Jahrzehnt liegt hinter uns und wir haben erfahrene Programmer gefragt, was ihre besten Mittellang-Highlights waren, die zwischen 2010 und 2019 entstanden sind? Bei der Auswertung fiel uns auf, dass Frauen und Männer gleichstark vertreten waren, was uns enorm gefreut hat. Daher haben wir uns kurzerhand entschlossen aus der beabsichtigten Top 10 eine Top Twenty zu machen. Hier die 10 besten mittellangen Filme, die von Frauen inszeniert wurden. Sehr schön auch zu sehen, dass viele dieser Filmemacherinnen mittlerweile auch beachtliche Langfilme gemacht haben, allen voran Nora Fingscheidt mit SYSTEMSPRENGER, Mia Spengler mit BACK FOR GOOD, Laura Lackmann Popescu mit MÄNGELEXEMPLAR oder Anca Miruna Lazarescu mit GLÜCK IST WAS FÜR WEICHEIER.

Filme einreichen für die Big Shorts Awards 2020

Voraussetzung
Spielfilme der Produktionsländer Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg aller Genres zwischen einer Länge von 23 – 65 Minuten, die 2018 und 2019 entstanden sind. Ist ein Film nicht in deutscher Sprache gedreht, muss er deutsch oder englisch untertitelt sein.

Frist
Filme können kostenlos bis zum 30.11.2019 eingereicht werden. Einfach einen Sichtungslink mit Kernangaben zum Film (Titel, Produktionsland, Produktionsjahr, Länge, Regie, Darsteller) samt Passwort an mittellang@mail.de senden.

Alle Details und Regularien können hier nochmal eingesehen und heruntergeladen werden: Einreichkriterien TBSA 2019

The Big Shorts Awards – Die Gewinner

Am 20. Juni 2019 wurden zum ersten Mal die BIG SHORTS AWARDS in Berlin vergeben. Die großen Gewinner des Abends waren Sophia Böschs „Ra“ mit insgesamt 5 Preisen und Bernhard Wengers „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ mit insgesamt 4 Preisen. 3 Preise gingen in die Schweiz an Jan-Eric Macks „Facing Mecca“. Hier die Preisträger im Einzelnen:

Beste Bildgestaltung

Bronze an Ahmed El Nagar für Alex Schaads „Endling“

Silber an Aleksandra Medianikova für Sophia Böschs „Ra

Gold an Albin Wildner für Bernhard Wengers „Entschuldigung ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Bestes Drehbuch

Bronze an Bernhard Wenger für „Entschuldigung ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Silber an Roman Gielke & Sophia Bösch für „Ra“

Gold an Anna Schinz & Jan-Eric Mack für „Facing Mecca“

Bestes Schauspiel

Frederik Schmid in Florian Forschs „Bester Mann“

Silber an Matti Schmitt – Schaller in Jonas Walters „Siebenpunkt“

Gold an Sofia Aspholm in Sophia Böschs „Ra“

Beste Regie

Bronze an Bernhard Wenger für „Entschuldigung ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Silber an Jan Eric Mack  für „Facing Mecca“

Gold an Sophia Bösch für „Ra“

Bester Film

Bronze an „Facing Mecca“ von Jan-Eric Mack

Silber an „Ra“ von Sophia Bösch

Gold an „ Entschuldigung ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ von Bernhard Wenger

Die Juroren

Bei einem Festival werden mittellange Filme – wenn überhaupt – von einer Jury von maximal drei Personen begutachtet. Wie wichtig aber gerade diese Sichtbarkeit gegenüber Branchenvertretern ist, zeigt das Beispiel des Filmemachers Patrick Vollrath, dessen mittellanger Film „Alles wird gut“ 2016 bei einem Festival durch Juror und Produzent Jonas Katzenstein gesehen wurde und der daraufhin eine Zusammenarbeit für das Langfilmdebüt vorschlug. Daraus wurde der Film „7500“ mit keinem geringeren als Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt (The Walk, Snowden, Looper, Inception) in der Hauptrolle. 

Um auch anderen Regisseuren herausragender mittellanger Filme dieses unbezahlbare Netzwerk zu ermöglichen, haben wir die „Big Shorts Awards“ ins Leben gerufen. Von einem Fachgremium von erprobten Kuratoren lassen wir die komplette Jahresproduktion an deutschsprachigen mittellangen Filmen sichten und nominieren dann die 10 besten Filme. Diese wiederum stellen wir einer Jury – bestehend aus 30 hochkarätigen Branchenvertretern – zur Abstimmung vor. Im ersten Jahr haben für uns gesichtet aus der Sektion:

Schauspiel Lana Cooper, Julius Feldmeier, Christina Hecke, Max Hegewald, Charly Hübner, Jan Josef Liefers, Marie-Lou Sellem, Devid Striesow, Anna Suk und Sebastian Urzendowsky

Regie Jan Bonny, Luise Brinkmann, Almut Getto, Axel Ranisch und Christian Schwochow

Casting An Dorthe Braker, Anja Dihrberg, Emrah Ertem, Nina Haun und Marc Schötteldreier

Produktion & Redaktion  Bettina Brokemper, Christian Cloos, Jörg Himstedt, Jonas Katzenstein und  Saralisa Volm

Bildgestaltung Martin Langer und Benedict Neuenfels

Festival & Förderung Sebastian Brose, Julie Kania  und Jenni Zylka

The Big Shorts – Die 10 besten Filme des Jahres 2017 – 2018

Zum ersten Mal vergibt das Forum für Mittellangen Filme in diesem Jahr Preise für herausragende Leistungen im Bereich “Mittellanger Film”. Nominiert für Preise in den Kategorien

  • Bester Film
  • Beste Regie
  • Bestes Schauspiel
  • Bestes Drehbuch
  • Bestes Kamera

sind:

DER AUSFLUG 

A 2018, 39 Minuten

Regie: Jürgen Karasek (geb. 1982 in Kulmbach / D), Buch: Timothy Bidwell, Kamera: Roman Chalupnik

Darsteller: Enzo Gaier, David Oberkogler

Festivals: Diagonale, Hofer Filmtage, Filmz Mainz 

Inhalt: Der 14-jährige Max fährt mit seinem Vater Wolfgang (45) und dessen Freunden zu einem Zeltausflug in den Wald. Die beiden haben sich seit der Trennung der Eltern vor einigen Monaten nicht mehr gesehen und erleben ein Wochenende der Annäherung mit Bier, Männergesprächen und Männlichkeitsriten. Bald wird die eigentliche Idylle des Ausflugs jedoch immer beängstigender, und das wiedererstarkte Band zwischen Max und Wolfgang wird auf eine harte Probe gestellt. hier geht’s zum Trailer

 

BESTER MANN 

D 2018, 44 Min

Regie & Buch: Florian Forsch (geb. 1981 in Moers / D), Kamera: Dino Osmanovic, Darsteller: Adrian Grünewald, Frederik Schmid

Festivals: Max Ophüls Preis, Diagonale, Biberacher Filmfestspiele

Inhalt: Gemobbt zu werden ist für den schüchternen Teenager Kevin Alltag. Doch eines Tages kommt ihm ein Unbekannter auf einem Motorrad zu Hilfe. Kevin ist sofort fasziniert von Bennie, der etwa doppelt so alt ist wie er – auch, weil er ihm erzählt, dass er als Talentscout arbeitet und in seinem Bungalow professionell Fotos macht. Kevin will unbedingt, dass Bennie ihn fotografiert. Doch die Bilder werden viel freizügiger, als der Junge es dachte. Kevin will Bennie um keinen Preis enttäuschen und lässt sich von ihm sogar überreden, noch viel weiter zu gehen. Er genießt das Gefühl, endlich einen Freund gefunden zu haben. So sehr, dass er nicht merkt, was wirklich hinter Bennies anständiger Kleingarten-Fassade steckt, in der verräterisch die Deutschlandfahne flattert. „Bester Mann” ist eine Geschichte über die Verletzlichkeit von Jugend und darüber, wie gut sich organisiertes Verbrechen hinter einer einfachen Ideologie verbergen lässt. Eine Geschichte von Nähe und Distanz, ebenso verstörend wie alltäglich. hier geht’s zum Trailer

 

ENDLING 

D 2018, 30 Min

Regie: Alex Schaad (geb. 1990 Qaskeleng / Kasachstan), Buch: Alex Schaad, Dimitri Schaad, Kamera: Ahmed Mofid El Nagar, Darsteller: Bernd Grawert, Imogen Kogge, Dimitri Schaad

Festivals: Max Ophüls Preis, Filmfest Dresden, Landshuter Kurzfilmfestival , Filmz Mainz, Kinofest Lünen

Inhalt: Armin Kobzcick ist ein alternder, aber stolzer Bergmann. Er lebt für einen Beruf, der in Deutschland ausstirbt. Der Steinkohleabbau wird eingestellt und Armin steht vor den Scherben seiner Identität. Ein Arbeiter, der sich über die nun schwindende Kraft seines Körpers definiert, kämpft ein letztes Mal darum seinem Leben einen Wert zu geben. hier geht’s zum Trailer

 

ENTSCHULDIGUNG ICH SUCHE DEN TISCHTENNISRAUM UND MEINE FREUNDIN

A / D / SWE 2018, 23 Min

Regie & Buch: Bernhard Wenger (geb. 1992 in Salzburg / A), Kamera: Albin WildnerDarsteller: Rasmus Luthander, Elli Tringou

Festivals: Max Ophüls Preis, Diagonale, Filmfest Dresden , Int. Kurzfilmfestival Hamburg, Landshuter Kurzfilmfestival , Filmz Mainz, Kinofest Lünen

Inhalt: Aron ist mit seiner Freundin auf Wellnessurlaub in den österreichischen Bergen. Nach einem Streit verlässt sie das Zimmer – und verschwindet spurlos. Seltsam stoisch lässt sich Aron fortan durch den skurrilen Mikrokosmos des Hotels treiben. Zwischen Warten und Suchen wird eines augenscheinlich: Auch wenn man nichts tut, tut man niemals nichts. 

 

EVERYDAY 

D 2018, 30 Min

Regie & Buch: Lutz Rödig (geb. 1991 in Bonn / D), Kamera: Sabine Stephan, Darsteller: Moritz Heidelbach, Erwin Geisler

Festivals: Max Ophüls Preis,  Filmz Mainz

Inhalt: Junggesellenabschied, Arztpraxis, Berufsverkehr. Absurde Tableaus suchen die Komik im Anblick der Einsamkeit und Ignoranz des urbanen Alltags. In einer Collage kleiner Grausamkeiten zeigt sich die Großstadt als ein Irrenhaus, in dem nicht klar ist, wer Besucher ist und wer Patient.

 

FACING MECCA 

CH 2017, 28 Min

Regie: Jan-Eric Mack (geb. 1983 in Trüllikon / CH), Buch: Anna Chinz, Jan-Eric Mack, Kamera: Jan Mettler, Darsteller: Jay Abdo, Peter Freiburghaus

Festivals: First Steps Awards, Student Academy Award, Oscar Shortlist, Max Ophüls Preis, Schweizer Filmpreis, Kurzfilmtage Winterthur, Filmz Mainz, Landshuter Kurzfilmfestival

Inhalt: Pensionär Roli hilft dem syrischen Flüchtling Fareed, seine Frau in der Schweiz zu beerdigen. Dabei stossen sie auf unüberwindbare, bürokratische Hindernisse. Doch Roli hat einen Plan. hier geht’s zum Trailer

 

FREMDE

D 2018, 30 Min

Regie: Tim Dünschede (geb. 1984 in Speyer / D), Buch: Marc Vogel , Kamera: Holger Jungnickel, Darsteller: Emma Bading, David Bredin

Festivals: Max Ophüls Preis , Achtung Berlin, Sehsüchte Potsdam, Wendland Shorts , Kurzsüchtig Leipzig, Filmz Mainz

Inhalt: Marie lebt mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder im Wald in einem Bunker unter der Erde. Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr. Als der Vater auf der Jagd versehentlich einen Fremden anschießt, bleiben ihm nur zwei Möglichkeiten. Das weiß auch Marie. Zuhause verarztet sie den bewusstlosen Mann. Während der Vater dem Fremden misstraut, nähert Marie sich ihm an. Für sie ist das vermeintliche Zuhause ein Gefängnis, aus dem sie ausbrechen möchte, und der Fremde könnte ihr vielleicht dabei helfen. Aber als drei Marodeure in den Bunker eindringen, ist Marie sich nicht mehr sicher, was ihr neuer Freund wirklich im Schilde führt.

 

IM LEUCHTTURM

D 2018, 30 Min

Regie & Buch: Felix Schon (geb. 1988 in Bernkastel-Kues / D), Kamera: Paul Faltz, Darsteller: Leon Ullrich, Ronald Kukulies, Festivals: Filmfest Biberach,Bamberger Kurzfilmtage 

Inhalt: Eine Kneipe, neun Gäste und eine Wirtin: Das Kammerspiel taucht ein in den sozialen Mikrokosmos des Eckkneipen-Milieus. Ein Film über die kuriosen und faszinierenden Geschichten und Menschen, die sie erzählen und ihnen lauschen. Zum Wohl! hier geht’s zum Trailer

 

 

D / SWE 2018, 30 Min

Regie: Sophia Bösch(geb. 1987 in CH), Buch: Sophia Bösch, Roman Gielke, Kamera: Aleksandra Medianikova, Darsteller: Sofia Aspolm, Lennart Jähkel

Festivals: Berlinale – Perspektive Deutsches Kino, Sehsüchte Potsdam, Achtung Berlin, Short Corner Cannes, Wendland Shorts, Filmz Mainz

Inhalt: Die sechzehnjährige Linn darf endlich mit ihrem Vater auf die Elchjagd. Sie kennt die Jagd und ihre Gesetze, doch in der Gruppe der Jäger muss sie sich erst beweisen. Linn trifft. Sie schießt ihren ersten Elch. Aber ihr Stolz ist von kurzer Dauer, als sich herausstellt, dass sie eine Mutterkuh getötet hat. Elchkühe dürfen nicht geschossen werden, bevor man ihr Kalb erlegt hat. Das Junge muss aufgespürt und getötet werden, damit es nicht elend verendet. Voll Scham und Eifer macht Linn sich alleine auf die Suche nach dem Tier. Ein Gang in die Wildnis, der ihre eigentliche Prüfung wird. hier geht’s zum Trailer

 

SIEBENPUNKT

D 2018, 30 Min

Regie & Buch: Jonas Walter, Kamera: Domenik Schuster, Darsteller: Matti Schmidt-Schaller, Nele Ahrend, Festivals: Max Ophüls Preis, Sehsüchte Potsdam, Filmz Mainz

Inhalt: Rick, seine Schwester Monique und ihr Freund Marco feiern in einer vergilbten Dorfdisco das Ende der Schulzeit. Es ist ein großer Abend zwischen Euphorie und Resignation vor eingetretenen Lebenswegen. Viele haben sich verkleidet. Monique gefällt sich als Marilyn Monroe. Rick findet es witzig, als Marienkäfer zu erscheinen, doch da ist er der einzige. Er passt nicht in Marcos Selbstverständnis. Es wird eine verhängnisvolle Nacht. hier geht’s zum Trailer

 

Mittellange Filme in Saarbrücken

14 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind in diesem Jahr im Wettbewerb um den Besten Mittellangen Film beim 40. Filmfestival Max-Ophüls-Preis vertreten. Einige davon konnten wir sichten und wärmstens empfehlen, so z.B. Magdalena Chmieleswskas Vergewaltigungs-Drama “Am Himmel“, das 2018 bereits mit dem First Steps Award ausgezeichnet wurde. Auch die beiden anderen österreichischen Beiträge “Freigang” von Martin Winter, der von einer jungen Frau erzählt, die binnen eines Tages eine schwere Entscheidung bzgl. der Obhut ihres Kindes treffen muss sowie “Die Schwingen des Geistes“, der dritte Teil der Komödien-Trilogie um die Saga des abgebrochenen Musikwissenschaftlers Szabo (kongenial verkörpert und inszeniert von Albert Meisl).

AM HIMMEL

 

Regie: Magdalena Chmielewska / Österreich 2018 / Farbe / 30 Min. / Darsteller: Maria Spanring, Julia Jelinek, Valentin Postlmayr, Johanna Orsini-Rosenberg

DUTCH WIFE

Regie Raphael Hausmann, Frederik Reder, Vanessa Rosa Wolf-Willey, Elena Wiener, Sophia Müller-Bienek, Lena Schütten / Deutschland 2019 / Farbe / 39 Min. / Uraufführung / Darsteller Leander Gerdes, Angelika Fornell, Cedric Sprick, Lisa Marlen Flohr, Helena Hillgärtner

FALTER

Regie Harriet Maria & Peter Meining / Deutschland 2019 / Farbe / 44 Min. / Darsteller André M. Hennicke, Michael Kranz, Bernhard Schütz, Dennenesch Zoudé

FLOCKE & PROSCHINSKI

Regie Lutz Rödig / Deutschland 2019 / s/w / 30 Min. / Darsteller Vincent Krüger, Stefan Lampadius, Peter Kaghanovitch, Ronja Herberich

FREIGANG


Regie Martin Winter / Österreich, Deutschland 2019 / Farbe / 35 Min. / Darsteller Anna Suk, Christopher Legedza, Birgit Linauer, Patrick Schmidl, Daniela Zacherl

I GREW A STATUE

Regie Aaron Arens / Deutschland 2019 / Farbe / 30 Min. / Darsteller: Elias Arens, Merle Wasmuth

LABEL ME

Regie Kai Kreuser / Deutschland 2019 / Farbe / 60 Min. / Darsteller Renato Schuch, Nikolaus Benda

DIE LETZTEN KINDER IM PARADIES

Regie Anna Roller / Deutschland 2019 / Farbe / 30 Min. / Darsteller Lea Drinda, Moritz Licht, Doris Buchrucker

NO ONE’S HOME

Regie Nevena Savić / Deutschland, Bosnien-Herzegowina 2018 / Farbe / 28 Min. / Darsteller Alija Aljović, Sandra Holeczek, Sandra Fazlić

PIG HEART

Regie Artjom Baranov / Deutschland 2019 / Farbe / 30 Min. / Darsteller Natalia Rudziewicz, Anuk Steffen, Esther Maria Pietsch, Sebastian Winkler, Pepe Trebs

DER PROBAND


Regie Hannes Schilling / Deutschland 2019 / Farbe / 30 Min. / Darsteller Dominique Zimmer, Janine Wölke

DAS ROTE RAD

Regie Nicolas Ehret / Deutschland 2019 / Farbe / 30 Min. / Darsteller Paul-André Patiño Poulat, Andreas Dobberkau, Rike Eckermann, Merle Wasmuth, Christine Diensberg

Regie Albert Meisl / Österreich 2019 / Farbe / 29 Min. / Darsteller Rafael Haider, Erwin Riedenschneider, Graham Parkes, Abe Gruber

SCHÄCHER

Regie Flurin Giger / Schweiz 2018 / Farbe / 30 Min. / Darsteller Ernst Jacobi, Vilmar Bieri

 

Mittellange Filme in Hof

Sieben mittellange Filme aus Deutschland und Österreich sind in diesem Jahr in Hof vertreten. Einige davon konnten wir vorab bereits sichten und wärmstens empfehlen, so z.B. Jürgen Karaseks intensives Coming-of-Age-Drama “Der Ausflug”, Christoph Schwarz herrlich innovative Doku-Style Komödie “CSL” (beide aus Österreich) und Ruhat Yildiz’ Drama “Mitose”, das eindringlich der Frage nach Wurzeln, Identität, Freiheit und Selbstbestimmung nachgeht mit einer herausragendenden Hauptdarstellerin. 

DER AUSFLUG (A 2018 – 39 Minuten)

Regie: Jürgen Karasek, Drehbuch: Timothy Bidwell, Kamera: Roman Chalupnik, Schnitt: Claudia Linzer

Darsteller: Enzo Gaier, David Oberkogler, Max Meyr

Synopsis: Der 14-jährige Max fährt mit seinem Vater Wolfgang (45) und dessen Freunden zu einem Zeltausflug in den Wald. Die beiden haben sich seit der Trennung der Eltern vor einigen Monaten nicht mehr gesehen und erleben ein Wochenende der Annäherung mit Bier, Männergesprächen und Männlichkeitsriten. Bald wird die eigentliche Idylle des Ausflugs jedoch immer beängstigender, und das wiedererstarkte Band zwischen Max und Wolfgang wird auf eine harte Probe gestellt.

Preise: Diagonale 2018 Thomas-Pluch-Drehbuchpreis

CSL (A 2018 – 35 Minuten)

Regie, Drehbuch & Schnitt: Christoph Schwarz, Kamera: Georg Geutebrück

Darsteller: Christoph Schwarz, Robert Buchschwendter

Synopsis: Sechs Männer um die dreißig tragen denselben Namen – kann alleine daraus eine Freundschaft entstehen? CSL zeichnet die Gründungsgeschichte der „Christoph-Schwarz-Loge“ über ein Jahr aus Sicht des Filmemachers nach. Aus Googlenachbarn werden Namensbrüder, man hilft sich gegenseitig beruflich und privat, nennt sich Loge, ist sich aber nicht ganz sicher – ein Männerbund im 21. Jahrhundert, was macht man(n) da? Fiktive Elemente innerhalb der dokumentarischen Handlung stellen das freundschaftliche Gefüge der Loge auf die Probe. Was ist denn jetzt wichtiger: Die Loge oder ein Film über die Loge?

Festivals: Diagonale 2018

 

CROSSING BORDERS (D 2018 – 30 Minuten)

Regie & Drehbuch: Abini Gold, Kamera: Dominik Moos, Schnitt: Daniela Schramm-Moura

Darsteller: Sarah Mahita, Yahia Daghestani, Daniel Wiemer

Synopsis: Seit einigen Wochen ist Toni mit Samir zusammen, einem jungen Syrer, der in der Turnhalle ihrer Schule untergebracht ist. Toni befürchtet, dass ihr Vater Theo mit Ablehnung auf ihren ersten Freund reagieren wird und testet unter falschem Vorwand seine Einstellung dazu. Ihr wird unmissverständlich klar, dass ihr Vater niemals einen arabischen Mann an ihrer Seite akzeptieren würde und beschließt, ihre Beziehung zu Samir geheim zu halten. Als Theo und Samir vor den Augen ihrer Klasse aneinander geraten, kollabiert Tonis Lügenkonstrukt und sie muss alles riskieren, um nicht beide zu verlieren.

Filmhochschule: Filmakademie Ludwigsburg

FAME (D 2018 – 30 Minuten)

Regie & Drehbuch: Lene Pottgießer & Christian Hödl, Kamera: Georg Nikolaus

Darsteller: Michaela Fembacher, Christian Hödl, Eva Bergmann, Thomas Lettow

Synopsis: Ferdi und Tschacki, aufgewachsen in der Tristesse des bayerischen Hinterlandes, teilen den Traum, als Models die Laufstege der Welt zu erobern. Ihr größtes Ziel ist es, an einer Model Casting Show teilzunehmen und diese zu gewinnen. Im krassen Gegensatz dazu steht ihr unglamouröser Alltag als arbeitslose Landjugend. Werden sie es schaffen auszubrechen und ihre Träume in die Realität umzusetzen?

Filmhochschule: HFF München

 

IM SPECKMANTEL (D 2018 – 29 Minuten)

Regie & Drehbuch: Katharina Bischof, Kamera: Robert von Münchhofen, Schnitt: Tobias Forth

Darsteller: Doris Buchrucker, Julia Jäger, Matthias Neukirch, Frank Pätzold, Nadja Sabersky

Produktion: Edgar Reitz Filmproduktion

Synopsis: Als David an Weihnachten seine Familie besucht, erwartet ihn eine familiäre Zusammenkunft der ganz besonderen – besonders feindlichen – Art. Ausgerechnet an Heiligabend stellt der junge Mann fest, dass seine Familienmitglieder Nächstenliebe und liberale Werte über Bord geworfen haben. Sie haben Angst. Angst vor Veränderungen, Angst davor, dass ihnen etwas weggenommen wird. David kann mit dem schwelenden Rassismus nichts anfangen und geht auf Konfrontation. Dass ausgerechnet sein Vater, zu dem er immer aufgeblickt hat, nun Botschaften aus dem rechten Spektrum wie selbstverständlich wiedergibt, erschüttert David schwer. Er kann diese „Grobheiten“ nicht ignorieren. Auch wenn Weihnachten ist. Und David will es auch nicht.

Filmhochschule: HFF München

MITOSE (D 2018 – 25 Minuten)

Regie: Ruhat Yildiz, Drehbuch: Ruhat Yildiz & Alexander Schwarz, Kamera: Alexander Schwarz

Darsteller: Ines Marie Westernströer, Pia Sarpei

Synopsis: Eva (33) lebt seit drei Jahren in Izmir und hat zu ihrer in Köln ansässigen Familie keinen Kontakt mehr. Eines Tages bekommt sie einen Anruf von ihrer Schwester Christina (38) und erfährt, dass ihr Vater verstorben ist. Daraufhin reist Eva nach Köln, um das Grab ihres Vaters zu besuchen, wird dort aber mit einem überraschenden Umstand konfrontiert. Anschließend wird Eva klar, dass Christina sich etwas Außerordentliches von ihr erhofft. Eva befindet sich in einem moralischen Konflikt zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und denen ihrer Familie. Sie muss eine Entscheidung treffen.

Filmhochschule: KHM Köln

PENTHESILEA (D 2018 – 30 Minuten)

Regie: Maximilian Villwock, Drehbuch: Isabella Oliveira Kröge, Kamera: Cedric Retzmann, Schnitt: Martin Herold

Darsteller: Souleymane Sylla, Charlotte Velilla Nunez, Livia Matthes, Burak Yigit

Synopsis: Die transsexuelle, puertoricanische Hebamme Penthesilea und der französische Gepäckabfertiger Latif entdecken in dem jeweils anderen Hoffnung auf Liebe, doch zuerst müssen sie sich selbst befreien.  Latif, der davon träumt, Pilot zu werden, muss sein altes Leben hinter sich lassen. Penthesilea ist eine Einzelkämpferin und glaubt, Latif nicht vertrauen zu können. Als Latifs Exfreundin sie aufsucht, um sie zu demütigen, fühlt Penthesilea sich verraten. Ihre Ängste sind auferstanden, die sie in sich trägt, seit sie sich ihrer Mutter das erste Mal anvertraute. Sie macht sich auf, um zu zerstören.

Filmhochschule: Filmuniversität Babelsberg